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Es überrascht sicherlich kaum jemanden, dass sich die Spanier kulinarisch hervorragend auskennen. Durch die Breite an klimatischen Zonen und die verschiedenen Bodenbeschaffenheiten sowie der langen Liste an Invasionen und Besetzungen in der Geschichte des Landes, ist die spanische Küche ebenso vielfältig wie lecker. Falls du dich wunderst wie vielfältig: sehr vielfältig!

Bei einer so großen Auswahl an fabelhaften Speisen hier nun ein kurzer Überblick darüber, „was alles im Land so kocht“ und was man sich als Feinschmecker nicht entgehen lassen darf.

Galicien

Im nordwestlichen Eck Spaniens befindet sich die raue, felsige und praktisch abgeschottete Region Galicien. Hier findest du die beliebte Wallfahrtsstätte Santiago de Compostela – die Ziel aller Jakobswege ist – sowie eine lange Traditionen an Mythen und Legenden keltischer Vorfahren, vor.

Es ist kein Zufall, dass das Symbol des Jakobswegs eine Jakobsmuschel ist. Man findet sie an galicischen Stränden nämlich in Fülle. Die Muscheln werden auf die typisch galicische Art mit Brotkrümeln und Paprika gefüllt und goldbraun gebacken und gelten als absolut exquisite örtliche Delikatesse.

Wer noch nicht auf den Geschmack von Meeresfrüchten gekommen ist, sollte Empanadas probieren. Empanadas sind herzhafte Teigtaschen, die mit fein gehacktem Gemüse der Saison, Gewürzen und Fleisch gefüllt sind.

Das passende Getränk zur Speise: Queimada, ein traditionelles Mischgetränk aus gemahlenem Kaffee, Zucker, Zitronenschalen und starkem Orujo. Dieses Heißgetränk wird in einem Tongefäß aufbewahrt und flambiert.

Asturien

In Asturien, das traditionell als Heimat der Hirten und Farmer gilt, geht nichts über die herzhaften und stärkenden Eintöpfe, die über einer kleinen Flamme in gemütlich-rustikalen Küchen langsam geköchelt werden und für das asturische Gebirge typisch sind.

Fabada Asturiana ist ein asturianischer Eintopf aus Limabohnen, würziger Paprikawurst (Chorizo), Blutwurst (Morcilla) und Schweinefleisch bzw. Schinken. Dieser Eintopf schmeckt nicht nur herrlich, sondern wärmt dir an kalten Wintertagen auch Bauch und Knochen.

Dank seiner grünen Hügellandschaft bringt die Region außerdem exzellente Milchprodukte hervor. Halte deine Augen nach dem würzigen „Cabrales“ mit Blauschimmel offen. Dieser besondere Käse reift in Kalksteinhöhlen heran.

Zum Käse passt Sidra: ein alter spritziger Apfelwein, der aus asturianischen Äpfeln hergestellt wird und sich im ganzen Land größter Beliebtheit erfreut.

Katalonien

Aufgrund der geografischen Lage, in welcher die Region im Norden an die französischen Pyrenäen und im Osten ans Mittelmeer grenzt, finden sich in der Küche Kataloniens sowohl Geschmäcke aus dem Gebirge als auch der Küste wieder, die auf genialste Weise kombiniert werden.

Zu diesen Gerichten gehört auch Mar i Muntanya (Meer und Gebirge), das das Beste beider Welten miteinander vereint. Hierbei handelt es sich um geschmortes Hähnchen mit saftigen Garnelen in einer dicken Weinweinsoße mit Knoblauch und geriebenen Mandeln. Lecker!

Dazu wird als Beilage dann die klassische Escalivada bestellt: in der Glut von Holz gegrilltes und – wie für das wesentliche Feinschmeckererlebnis Kataloniens üblich – großzügig mit Olivenöl verfeinertes Gemüse.

Passend zur Speise: Cava, ein süßes, spritziges Getränk, dass eine sehr viel preiswertere spanische Alternative zu Champagner darstellt.

Valencia

Das sonnige Valencia an der Ostküste, ist die unbestrittene „Reishauptstadt“ des Landes und der Geburtsort des wohl berüchtigtsten Festschmauses Spaniens: Paella mit Safran und Meeresfrüchten.

Dieses robuste Getreide – sowie einige andere Zutaten und Kochmethoden, die heute fester Bestandteil der spanischen Küche sind – wurde von den Mauren eingeführt und ist der „Star“ jedes Gerichts aus dieser Region.

Reis kann, für eine weiche und klebrigere Konsistenz, in einem tiefen Tongefäß oder einem Topf gekocht, in einem Ofen schön knusprig gebacken oder in einer heißen Paellapfanne gebraten werden.

Für das Gericht Fideuà wird Reis mit Nudeln ersetzt. Die klassische Paella erhält hier einen Twist. Die Variante Paella Alicantina hingegen hat im Vergleich mehr Fleisch als Meeresfrüchte. Und wenn du mal in Alicante bist, dann solltest du außerdem nicht vergessen, die weltberühmten Turróns (Nougatkonfekt mit Mandeln) zu probieren.

Als passendes Getränk bietet sich Horchata de chufa, ein kaltes Erdmandelmilchgetränk, an.

Zentralspanien

Kastilien und León, Extremadura und Kastilien-La Mancha sind kollektiv als España del Asado (Spanien des Gegrillten) bekannt und beherbergen absolute Experten was das Grillen von saftigen Spanferkeln oder zarten Lämmern angeht.

Das Backen ist ebenfalls eine Aufgabe, die in der Region ernst genommen wird. Ein guter Laib Brot sollte immer dabei sein, um die würzigen und nahrhaften Brühen, die in den Wintermonaten besonders beliebt sind, zu ergänzen.

La Mancha hat mehr zu bieten als Manchego-Käse. Um mehr über die simplen, jedoch zugleich raffinierten Rezepte der Region zu erfahren, musst du nur ein Exemplar von Don Quixote in die Hand nehmen. Conejo al Ajillo (Kaninchen mit Knoblauch- und Koriandersoße) und Huevos de Codorniz (Wachteleier) sind ein absolutes Muss.

Das passende Getränk hierzu ist eine cremige Tasse heiße Schokolade. Das heiße Getränk ist ungewöhnlich dick und qualifiziert sich nur noch gerade so als Flüssigkeit. Sie eignet sich ideal zum Eintunken von krossen Churros.

Andalusien

Die symbolische Tapas-Tradition soll ihren Ursprung angeblich in Andalusien haben. So ist es üblich in dieser Region bei der Bestellung eines Cañas (Bier), eine Platte mit Leckerbissen zu erhalten.

Eine andere Geschichte behauptet, dass alles mit König Alfonso begann, als dieser einst durch Cádiz reiste und Rast machte, um ein Glas Jerez zu trinken. Der Gastwirt bedeckte das Glas mit einer Scheibe Schinken, um das Getränk vor Staub zu schützen. Dies gefiel dem König sehr und er bestellte ein zweites Glas mit einer weiteren Tapa (Deckel) zum Mitnehmen.

Die andalusischen Konfekte, die von den Mauren inspiriert und von christlichen Konventen aufgenommen wurden, sind im Geschmack sehr nussig und werden mit Vorliebe mit einer Note von Honig versehen. Sie eignen sich wunderbar, den salzigen Geschmack von Jamón Ibérico (iberischer Schinken) oder von Boquerones (frische Anchovis) los zu werden.

Als passendes Getränk bietet sich Jerez an: ein sirupartiger Brandy bzw. Sherry, der ausschließlich im andalusischem „Städtedreieck“ hergestellt wird.

Kanarische Inseln

Der „ewige Frühling“ der Kanarischen Inseln sorgt für einen tropischen Speiseplan, der sich selbstverständlich von dem des Festlandes unterscheidet. Dies bedeutet eine Mischung aus guanchen und afrikanischen Einflüssen sowie viele Lebensmittel bzw. Zutaten, die während des Zeitalters der Entdeckungen vom amerikanischen Doppelkontinent mitgebraucht wurden.

Gofio (gerösteter Mais) zählt zu den Lieblingszutaten vielerlei Gerichte: von pikant bis hin zu süß. Die würzigen Mojos (Soßen) werden ebenfalls gerne verwendet – besonders mit Gerichten wie Sancocho Canario (gesalzener weißer Fisch) und Papas Arrugadas – kleine ungeschälte Kartoffeln, die im atlantischen Meerwasser gekocht wurden.

Das passende Getränk: Barraquito, eine flambierte kanarische Latte-Version, die mit Kondensmilch und dem Likör „Cuarenta y Tres (43)“ gesüßt wird.

Nun da du es sicherlich kaum erwarten kannst all diese leckeren spanischen Delikatessen zu probieren, bleibt nichts Weiteres zu tun als deinen Flug zu nach Spanien zu buchen!

Über den*die Autor*in

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